SkillUp - Methodik
Bei SkillUp stehen Methoden der Selbsterkundung und -erfahrung, der Biografie-Arbeit, des Ausprobierens und kreativen Tuns, gegenseitige Unterstützung und Beratung im Vordergrund. Ziel ist es, mit zunehmendem Alter mehr Verantwortung für das eigene Handeln und Lernen im Sinne von Bildung für nachhaltige Entwicklung und Verbraucherbildung zu übernehmen, sich aktiv einzubringen und Unterricht, sowie eigene Bildungswege und die Zukunft mit- bzw. selbst zu gestalten. Die Lernenden werden dabei zum/zur Lebens-Entrepreneur*in.
Die Lehrkraft übernimmt zunehmend die Rolle als Coach bzw. Lernbegleiter*in, steht damit beratend und unterstützend zur Seite. Dazu braucht die Lehrkraft kein Spezialwissen in den Themenbereichen von SkillUp, sondern bekommt durch die vielfältigen Materialien und digitalen Werkzeuge alles gestellt, was für die Einführung der Themen, zur Aktivierung der Schüler*innen sowie zur kognitiven Aktivierung (vgl. Tiefenstrukturen eines gutes Unterrichts, Link: https://bit.ly/46Ch0SE, Stand 07.10.2023) benötigt wird.
Die Grafik von SkillUp zeigt, was Zukunftsbildung im Sinne des Capability Approach und den 4Ks umfasst und welche Kompetenzbereiche dabei eine Rolle spielen:
Sustainable Human Growth Potential3G
Im Rahmen der Zukunftsbildung, Stärkung der Gestaltungskompetenzen sowie der Gesundheitsförderung und -erziehung des oder der einzelnen Lernenden muss das Handeln des Individuums im Zusammenhang mit den Auswirkungen und der Gerechtigkeit auf die Mitmenschen, Umwelt und unserer globalen Welt sowie mit dem „Zukunftsblick“ betrachtet werden. Basis dafür bildet die Selbstwahrnehmung. Die SkillUp-Methoden und Kartensets stärken dafür die Selbstkompetenzen der Lernenden. Es geht um die Auseinandersetzung mit der eigenen Identität samt Herkunft, das Entdecken individueller Hobbys, Stärken, Werten, Bedürfnissen und Ressourcen. Jeder einzelne Mensch ist einzigartig, steht bei SkillUp im Mittelpunkt und bringt die eigene Persönlichkeit in das Miteinander ein. Zentral für ein gelingendes Lernen und eine Potenzialentfaltung sind positive Emotionen und die Motivation der Lernenden. Daher fordert SkillUp von allen Beteiligten eine wertschätzende Haltung, Achtsamkeit, gegenseitigen Respekt, Toleranz und Akzeptanz von Vielfalt.
Nach der Selbstbestimmungstheorie von Ryan und Deci basiert Motivation auf den 3 Grundbedürfnisse Autonomie und Freiheit, Kompetenzerleben sowie sozialer Eingebundenheit. Weitere Faktoren für die Motivation der Lernenden sind geeignete Vorbilder sowie eine positive Fehlerkultur. Lebensentwürfe anderer Menschen zeigen auf, welche Herausforderungen sie meistern konnten, wie Fehler am Ende zum Erfolg beigetragen haben.
Eine regelmäßige Selbstreflexion und eine gelebte Feedbackkultur ermöglicht es den Lernenden, den Lernweg, mögliche Hürden und den Lernzuwachs zu erkennen. Gleichzeitig ist es möglich, auf Basis der Rückmeldung anderer und der Selbstreflexion neue Lernwege und Gestaltungsräume zu entdecken.
„Selbstkompetenzen fördern, Potenziale gesund und global gerecht entfalten.“
© Barth/SkillUp 09/2024, Sustainable Human Growth Potential 3G in Anlehnung an die HiGrow-Motivationsstrategie von Brohm-Badry, die Selbstbestimmungstheorie der Motivation von Deci & Ryan 1993 und PERMA von Seligman 2011
Nachfolgend werden die wichtigsten pädagogisch und didaktischen Ansätze erläutert, die bei SkillUp Anwendung finden.
1. Anchored Instruction*
*vgl. www.uni-koeln.de/hf/konstrukt/didaktik/anchored/frameset_ankernetz.html (03.04.2020) (Stangl, 2020)
2. Konstruktivistische Didaktik*
Die Schülerinnen und Schüler werden zur aktiven Auseinandersetzung mit altersgerechten Themen und einer entsprechend gestalteten Lernumgebung aufgefordert. Hierbei werden kommunikative Gruppenprozesse gestärkt mit dem Ziel, dass die Lernenden co-kreativ, kollaborativ und sich gegenseitig unterstützend zusammenarbeiten.
Soweit einzelne Ideen bei Schülerinnen und Schüler im Vordergrund stehen, suchen diese fachliche Unterstützung in ihrem sozialen Umfeld oder in der Klasse. Die Lehrkräfte, die das Gesamtziel stets im Auge behalten, stehen anregend, beratend und begleitend zur Seite.
3. Positive Pädagogik
Im Rahmen von SkillUp nehmen die Lehrkräfte eine positive Haltung des Zutrauens ein. Es wird davon ausgegangen, dass in jedem/r Schüler*in Potenziale vorhanden sind, die zur Entfaltung kommen können. Diese positive Haltung wird auch während des Unterrichts vermittelt.
Feedback erfolgt unmittelbar, wertschätzend und damit ermutigend. Fehler dienen dazu, Prozesse zu überdenken und -arbeiten. Ziele werden so gesetzt, dass sie für den Einzelnen realistisch sind.
4. WOOP-Methode
5. Kreativitätsübungen und Design Thinking
SkillUp bietet eine Vielzahl an Kreativitätsübungen. Diese sollen regelmäßig im Unterricht eingesetzt werden. Methoden des Design Thinking sind eine der Möglichkeiten, um auf neue Lösungsansätze und zur Ideenfindungen zu kommen, welche die Schülerinnen und Schüler auch in ihrem Alltag und für ihr zukünftiges Berufsleben benötigen. Zudem können dadurch mögliche Blockaden überwunden werden.
6. Kognitive und motivationale Aktivierung
Durch weitere praktische Übungen, sogenannte Energizer, werden die Schülerinnen und Schüler im Unterricht aktiviert und die Balance zwischen Konzentration und Aktion gehalten.
Damit werden ein möglichst effektives Arbeiten und Lernen erzielt.
Spielerische Übungen zur Stärkung der Sozialkompetenz ergänzen dieses Methodenpool.
7. Visualisierung und Sprachsensibilität
8. Medien, Digitalisierung und Technik
Um Bildung zu Themen wie Künstliche Intelligenz, Digitalisierung und Technik in die Schulen und den Unterricht zu bekommen, bietet SkillUp vielfältige niederschwellige Anwendungs- und Umsetzungsmöglichkeiten. Die Schülerinnen und Schüler lernen dabei Wege zur Informationsbeschaffung sowie Anwendungs- und Beurteilungskompetenzen. Wir sehen das Erlernen eines verantwortungsvollen und kompetenten Umgangs mit technologischen Neuerungen als eine der wichtigsten Kompetenzen unserer Zeit. Die experimentellen und forschenden Methoden zielen auf das erreichen praktischer und damit zusammenhängender theoretischer Kompetenzen.
Die Lehrkräfte erhalten alle notwendigen Informationen für die Umsetzung und direkte Anwendung im Unterricht.
9. Erkundungsmethoden
Im Rahmen der vielfältigen und individuellen Themenfelder sowie damit zusammenhängender Aktivitäten erkunden die Schülerinnen und Schüler auf dem Weg zu ihrem persönlichen Ziel ihre Umgebung, mögliche Berufsfelder und unterschiedliche Alltagssituationen.
Vorerfahrungen, erworbenes Wissen kann so mit Erkundungserfahrung verknüpft werden. Dabei werden neben Markterkundungen auch Interviews und Umfragen durchgeführt.
10. Projektarbeit
Da das Finden und Umsetzen der individuellen Ideen langfristig ausgerichtet sind, multiperspektivisch, demokratisch und handlungsorientiert angegangen werden und sehr komplex sind, werden Methoden des projektorientierten Arbeitens eingesetzt. SkillUp orientiert sich dabei an agilen Methoden, die am besten für einen niederschwelligen Einstieg und größte Effektivität geeignet sind. Dabei werden ganzheitliche Lernerfahrungen mit größtmöglicher Partizipation ermöglicht.
11. Persönliches Portfolio
- Die Schatzkiste
Die Lernenden gestalten bei SkillUp ein individuelles Lernportfolio – das ist ihr ganz persönlicher Schatz. Sie sammeln zum Beispiel Lernwörter, kleine Fundstücke und Lieblings-Gegenstände, Mutmach-Geschichten, Sprüche als positive Impulse u.v.m.. Sie dokumentieren, präsentieren und reflektieren damit ihren Lernprozess, -wege, -fortschritte und Ergebnisse. Das ist ihr ganz persönlicher Schatz. Es gibt viele Möglichkeiten, das Portfolio zu gestalten: mit Hilfe digitaler Tools (z.B. als eBook mittels BookCreator, in agilen und virtuellen Räumen, als Blog und Vlog) oder analog (z.B. als konventioneller Ordners oder selbst gestaltete Schatzkiste in der Grundstufe). Ziel ist es, auch hier die bevorzugten Lernkanäle einzubinden, die jungen Persönlichkeiten und deren Resilienz zu stärken und Potenzialentfaltung zu fördern.
12. Präsentationsmethoden und Öffentlichkeitsarbeit
Um den Schülerarbeiten eine entsprechende Wertschätzung und Honorierung entgegenzubringen, ermöglicht SkillUp vielfältige Präsentationsmöglichkeiten, die u.a. öffentlichkeitswirksam sein können und sollen. Die mit einer guten Präsentation zusammenhängenden Kompetenzen bereiten die jungen Menschen optimal auf ihre berufliche Zukunft vor. Die Schülerinnen und Schüler beginnen schon sehr bald, spielerisch Präsentationsformen auszuprobieren, was zu einer zunehmenden Sicherheit und zu einem guten Selbstbewusstsein führt. Nebenbei werden Anstandsregeln (wie z.B. Begrüßungsrituale) und Körperhaltung trainiert.